Reviews

Devil's Ground

Label: Nuclear Blast (2004)

Dieses Jahr könnte das Freudenfest für alle Judas Priest-Fans werden; nachdem ex-Priest-Fronter Tim Owens mit Iced Earth und deren neuem Meilenstein “The Glorious Burden” den Clash of the Titans eingeläutet haben, legt nun beinahe-Halford-Nachfolger Ralf Scheepers mit Primal Fear´s sechstem Werk „Devil´s Ground“ nach. Diese beiden Werken sollten Priest und ihrem alten/neuen Frontmann Rob Halford hoffentlich den Motivationsschub verpassen, den sie zum Schreiben ihres quasi-„Painkiller“-Nachfolgers benötigen, denn angesichts der Klasse, die „Devil´s Ground“ besitzt, sollten sich die Herren Tipton/Downing und Halford verdammt hart ins Zeug legen, um nicht einpacken zu müssen.

Es ist absolut nicht übertrieben, das neue Werk der Schwaben als das beste ihrer Karriere zu beschreiben, ohne die Vorgänger, die allesamt geil waren (vor allem das überragende Debüt „Primal Fear“) herabzuwürdigen. Aber dieses Mal regieren nur Hits die Platte, keiner der Songs schafft es nach mehrmaligem Hören, den Ausgang aus dem Ohr zu finden; Ralf Scheepers singt wie Halford in seinen Glanzzeiten, die Gitarren verteilen geile Riffs und Soli im Familienpack und die Rhythmus-Sektion mit ex-Annihilator-Drummer Randy Black sorgt für den nötigen Druck. Highspeed-Songs wie ‚Sea Of Flames, ‚Sacred Illusion’,Soulchaser’ und ‚Heart Of A Brave’ bilden den perfekten Gegenpol zu Hymnen wie dem Gänsehaut erzeugenden ‚The Healer’ und dem Stampfer ‚In Metal’.

Der einzige Wehrmutstropfen ist vielleicht die Tatsache, dass mit ‚Metal Is Forever’ der nicht unbedingt beste Song des Albums als Opener gewählt wurde und dass vieles doch sehr Priest-beeinflußt klingt. Wer aber Ralf Scheepers und seine Verehrung für den „Priester“ kennt, kann locker über dieses „Manko“ hinwegsehen und sich einfach an einem Meisterwerk deutscher Metal-Kunst erfreuen. Für alle Priest-Jünger und Fans traditionellen Metals stellt ‚Devil´s Ground’ ohne Wenn und Aber eine absolute Kaufpflicht dar. Heimkino-Besitzer dürfen sich außerdem noch auf einen 5.1-Surround-Mix der Songs ‚Metal Is Forever’ und ‚The Healer’ freuen! (micha)

Michael Meyer






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