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Dead Body Fuck

Label: Eigenproduktion (2005)

Auf dem diesjährigen PartySan lernte ich ein paar nette Leute kennen, die mir sogleich eine CD in die Hand drückten. Die genannte Stilisierung Deathgrind ließ gleich schlimmes erwarten, sind doch die meisten Bands dieser Stilrichtung talentlose Grunzbojen, die total übersteuert klingen...doch dieses Vorurteil legt man hier sehr schnell wieder ab. Denn Profanation widerlegen dies mit ihrem Silberling.

Beginnend mit einem Intro, mit hypnotischen Trommeln und dem schmerzvollen Atmen einer gefesselten, gefolterten Seele, an der gerade (so wie in 'Hostile') herumgeschnippelt wird. Angst macht sich breit, Hilfeschreie. Und dann geht's los! Ein sehr präzises Drumming und ein abartiges Gegrunze, welches sich teilweise mit Gekreische vermischt, zeigen, dass weder Hilfe noch Gnade zu erwarten ist. Let the Gemetzel begin! Das Riffing der Gitarre ist echt genial, die gesamte Instrumentierung bildet (ganz im Gegensatz zu manchen Möchtegerns) eine solide Einheit. Die Drums klingen drückend, aber nicht zu dominant. Und das schönste: man hört den Bass richtig gut. *freu* Hier klingt nichts übersteuert, keine sinn- und planlose Raserei. Dafür Songs, die im oberen  Midtempo bis zum High Speed alles bieten, teilweise auch krasses Geknüppel ('Psychopathic Serenity', 'Dawning Day') und phasenweise Erinnerungen an Brodequin ('Dead Body Fuck').

Kurze Basssoli, wie in 'The Drowning Red' sorgen für zusätzliche Abwechslung. Mit 'Pounding Metal' und 'Consequence' sind auch zwei Cover mit dabei (Exciter bzw. Ulcerous Phlegm), wobei ersteres zwar recht gut klingt, ich aber nicht unbedingt ein Freund von gecoverten Liedern bin. Das zweite ist mir völlig unbekannt, sowohl Lied als auch Band und passt eher in Metzelcomics, als auf dieses Album.
Besonderer Anspieltipp ist der Titeltrack, sowie 'Dawning Day'.

Das Booklet-Artwork zeugt, ebenso wie die Texte, von doch sehr brutalen (ums mal vorsichtig auszudrücken) Gedanken, dazu sind alle Texte (abgesehen von den Coverstücken) abgedruckt und noch einige Bildchen der Band, sowie ihren Arbeitsgeräten. Bis auf die Coverstücke ein saugeiles Album! Gemastert wurde die Scheibe übrigens von Kai Mertens (Harmony Dies). Im Bereich Deathgrind gibt es zwei Arten von Bands: die einen sind untalentierte Heulbojen, die mal schnell ein Release raushauen und die anderen sind Könner. Profanation sind zweifelsfrei zu den letzteren zu zählen.

Für jeden Deather / Deathgrinder ein absolutes Muss!

Sven Rune