Reviews

Trinity

Label: Massacre Records (2004)

Dieses erste Album von Prototype macht beim ersten Hören einen doch etwas unausgereiften Eindruck. Altbekannte Riffs, angereichert mit amerikanischen Metal-Elementen und ordentlich Doublebasedrums als Klangfüller, wobei die Stimme des Sängers Volumen vermissen lässt. Ein wenig erinnert das ganze an System of a Down; erreicht aber bei Weitem nicht deren ironische und klangliche Qualitäten. Es finden sich Elemente aus allen nur erdenklichen metallischen Stilrichtungen. Beim Verbinden der einzelnen Richtungen ging es den Jungs anscheinend nicht um ein ineinander passendes Gesamtbild, sondern vermutlich eher um ein absolutes Crossover. Besonders Track 9 - ‚Mind In Motion’ - fällt durch sein ziemlich wirres Arrangement auf. Alles in allem haut die Scheibe nicht gerade vom Hocker und es fehlt deutlich an Power. Wer mal wieder Musik als Hintergrundklang für den samstäglichen Bierabend sucht, mag gut beraten sein, aber wahren Metalern wird bei diesem „Metalkonstrukt“ wohl nur die Flucht ins Hochprozentige Trost spenden. Als erstes Album gibt es den Jungs die Möglichkeit es besser zu machen, was ich ihnen auch nicht abspreche. Potential ist da, nur eben nicht so ganz ausgereift und man vermisst ein ineinander übergreifendes Klangbild mit Charakter bzw. einem eigenständig entwickelten Stil.

Kurz und gut: Kann man kaufen, muss man aber nicht. Am besten also erst mal reinhören, bevor der Kauf bedauert wird. Fans der Crossover-Szene dürften trotz allem damit glücklich werden; und wenn es nur beim ersten Durchhören der Scheibe ist.

René Ahnert