Reviews

Meeting In The Mist

Label: Nuclear Blast (2003)

Frankreich und Metal? Da fallen mir auf Anhieb gerade mal Trust, Sacrilège, Massacra, Treponem Pal, Loudblast und die furchtbar schrecklichen Heavenly ein. Sicherlich wird es auch noch den ein oder anderen Act geben, aber was richtig bekanntes hat das Land des heiligen Baguettes in den letzten Jahren nicht mehr hervorgebracht. Bin mal gespannt, ob sich das mit „Meeting In The Mist“ ändern wird.

Nach meinen Erfahrungen mit dem Helloween-Klon Heavenly hatte ich ehrlich gesagt gewaltige Berührungsängste mit Alkemyst, und ließ erstmal skeptisch das bescheuerte Intro ‚Spells & Elixirs’ über mich ergehen, in Erwartung der Dinge, die folgen würden…und wurde recht positiv überrascht! Zwar wurde beim Songwriting wieder mal jeder Fetzen Originalität unter's Drum-Kit gekehrt und den Idolen Blind Guardian, Stratovarius und Helloween (nicht ganz so schlimm wie bei den Himmlischen) und Hammerfall gehuldigt, dies aber mit der nötigen Spielfreude und dem notwendigen Spielvermögen, so dass man durchaus über die fehlende Eigenständigkeit hinwegsehen kann. Bei ‚Hold On To Your Dreams’ hört man gar eine Vorliebe für ältere Dream Theater heraus, wohingegen der Uptempo-Killer ‚Up To Heaven's Gate’ die (scheinbare) Vorliebe für Hammerfall verdeutlicht.

Wie es sich für ein modernes speediges (ich vermeide bewusst den Begriff Power Metal!) Metal-Scheibchen gehört, darf neben nackenmuskelzerstörenden Bangern natürlich auch nicht die obligatorische, zum Pimpern einladende Ballade fehlen (Titeltrack, obwohl der Titel ‚Meeting In The Bed’ eindeutig besser gepasst hätte)!

Alles in allem haben die Franzmänner ein solides Metal-Album geschaffen, das mit dem Herzstück, dem in zwei Kapitel unterteilten ‚Nameless Son’ einen richtigen kleinen Hit enthält. Pas mal!

Michael Meyer






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