Reviews

Stigma

Label: Rookies & Kings (2019)

Das zweite Album der Rheinberger Senkrechtstarter, nachdem „Manifest“ beschäftigt man sich nun mit dem „Stigma“, einem auffälligen Mal, manchmal auch negativ behaftet. Mit diesem Albumtitel wird schon die Richtung vorgegeben was einen inhaltlich erwartet. Die Jungs halten das Gaspedal fest am Bodenblech gepresst und erfüllen die etablierten und gewünschten Trades, welche sie vor nicht langer Zeit manifestiert haben. Harte Riffs, eingängige Melodien, variables Drumming, gelegentliche Soli und die markante Stimme, die einem die Texte wohltemperiert vertont.
 
Nach einem Intro geht es gleich los mit einem dieser vielen Songs, die sich mit dem Leben, seinen Auswüchsen, Abartigkeiten, Endlichkeiten, Sehnsüchten, Wünschen und Realitäten beschäftigt. ‚Alles was zählt‘ ist ein selbstbejahendes Werk, wie so viele andere auf diesem Album, zu sich, zu seinem Leben stehen, es zu akzeptieren. Nahtlos passt dazu ‚Herz ist Trumpf‘. Schwieriger wird es dann bei ‚Was wir säen‘, der Spiegel vor dem eigenen Gesicht, will man hineinschauen oder wegdrehen? Das Leben, wie man es angeht, wie man die Welt und seine Eigenarten sieht und selbst beeinflusst und wie weit man sich selbst beeinflussen lässt, das ist der Inhalt dieses Albums. Ein vielschichtiges Album über die Natur des Lebens, den Konsum, Blendern und den Wert von Rückgrat, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, innere Ausgeglichenheit. Weitere Songs zum Lauschen könnten sein ‚Stigma‘, ‚Nicht für immer‘ oder auch ‚Deine Zeit, Dein Leben‘. Mit diesen Songs im Ohr, da sollte doch was gehen …
 
Mein Tipp: Ein sehr starkes Album, sehr am Leben orientiert, am Leben interessiert, Lebensbejahend. Das ur-eigene Stigma zu akzeptieren und dann die Nase in den Wind. Ein verdammt geiles Album, das kaum eine Pause macht, so wie die Texte ist die Mucke - sehr straight, Pogo-Kreis garantiert. Danke für dieses Album! Die Pommesgabel zum Gruße!!!
 
10/10
 
Car Sten