Reviews

V.A.
Too Legit For The Pit - Hardcore Takes The Rap

Label: SPV (2003)

Das süße Baby auf dem Cover lächelt mich an und erinnert mich an Zeiten die (leider) längst vorbei sind. Zeiten in denen man in den Straßen von L.A. noch auf einander schoss, weil der Typ auf der anderen Straßenseite die falschen Schnürsenkel trägt…Der gute alte Hip Hop! Doch dieser kommt nicht alleine: er wird von 12 Hardcore Bands präsentiert die es sich zur Aufgabe gemacht haben 12 Hip Hop Klassiker zu covern. Nicht die erste Hochzeit zweier Musikrichtungen die wir erleben…
Diese CD beweist was ich schon längst wusste: rappen muss gelernt sein! Erst recht wenn man Könige wie Dr. Dre, LL Cool J, Public Enemy und Grandmaster Flash das Wasser reichen will. Von ´Wasser reichen´ kann eigentlich nicht die Rede sein, es ist schon schwer das ganze als Huldigung zu betrachten da die CD teils ein wenig beleidigend für Hip Hop wirkt. Wer die Original Tracks kennt weiß wovon ich spreche… Die einzigen die Skillz und Flow aufzuweisen haben, sind Candira, die ein wenig an Incane Clown Possie erinnern. Obwohl Hip Hop grundsätzlich auf eine eigene gewisse Art und weise eintönig ist, haben diese Bands es geschafft das ganze noch eintöniger zu machen und haben noch eine Portion Langeweile dazu getan. Nach dem man die ersten 30 Sekunde eines Liedes gehört hat, kommt nichts auf einen zu das man nicht schon erwartet oder befürchtet hätte. Den Vogel abgeschossen haben die Hoods mit ihrem LL Cool J Cover! Es ist sicher nicht der Sinn eines Covers ein Lied 1:1 zu kopieren, aber was die Hoods da fabriziert haben könnte auch ein Cover von jedem anderen beliebigen Song sein da absolut nicht vom Fantastischen Hip Hop Klassiker übrig geblieben ist. Die einzigen die ihre ´Cover-Pflicht´ erfüllt haben sind The Monichife die gekonnt die durchaus unterschiedlichen Musikstile ineinander überlaufen lassen. Die ganze CD wirkt etwas peinlich und erinnert an Blink 182 bei ihren ersten Proben… Ich glaube nicht dass irgendein Hip Hop oder Hardcore Fan hier auf seine Kosten kommt, nicht mal solche die beide Musikrichtungen zu genießen wissen.

Dino Argentiero






Musicload