Reviews

1919 Eternal

Label: Edel (2002)

Was Mr. Wylde und Co.'s Händen enspringt, trifft die Trommelfelle mit Weckgeräuschen, die nur von diesen Herrschaften kommen können. Ein unverwechselbares Black Label Society-Album, versehen mit einem passenden Cover. Hier werden schwere Geschütze aufgefahren, diesmal mit tatkräftiger Unterstützung durch Craig Nunenmacher (Ex-Crowbar und Near Life Experience) und Christian Werr (Ex-Myriam Fay (Alternative)) an den Drums. Ein weiterer, bekannter Gast ist Robert Trujilio (Ex-Suicidal Tendencies, sowie Infectious Grooves und nicht zuletzt bei Ozzy Osbourne) bei zwei Songs am Bass, die übrigen Songs hat Zakk den Bass-Part eingespielt. In diesem Album ist also eine ziemliche Bandreite an Stimmungen vorhanden: Schwärzester, sauer interpretierter Rock’n’Roll von härtester Marschgeschwindigkeit, bereichert durch ausgedehnte, weitflächige Tonfelderpassagen, um den Nacken und die Beine ein wenig für den nächsten Gewaltmarsch zu lockern. An den langsamen Songs, die es auch auf dieser Scheibe gibt, ist nichts verkehrt. Es sind keine tausendmal gehörten Schnulzen, sonder hier kennt noch jemand die ursprüngliche Bedeutung des Wortes. Die spanische Gitarre langsame und Mid-Tempo Songs bringen Abwechslung ins Hörspiel. Das Album ist mit 14 Titeln auch nicht eben kurz, und so schaden die ruhigen Passagen keinesfalls. Den Hörer erwartet das reifste und frischste Album, das eben eine eigene Note hat, die sich nicht in Worte fassen lässt.

Zakk selbst beschreibt Black Label Society als einen Zweig im Black Sabbath und Ozzy Stammbaum, nur wieder mal einen Schritt voraus. Wie die Live-Besetzung aussehen soll ist noch völlig unklar, dafür ist aber erst einmal klar, dass Zakk mit Ozzy als nächstes auf Tour gehen wird.

Ich wüsche allen viel Spass beim Hass. Rock’n’Roll forever.

Tilman Bieselt