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Mankind

Label: Eigenproduktion (2004)

Critical State existieren nun mittlerweile seit 10 Jahren und haben in dieser langen Zeit eine bewegte Bandgeschichte hinter sich. Neben den üblichen Line-Up Wechseln, die auch andere Formationen durchmachen, schien das Ende der Truppe mangels Zeit für Proben und durch berufliche/private Verpflichtungen1998 besiegelt. Aber unverhofft kommt oft und so erwacht die Band 5 Jahre nach der Stilllegung wieder zum Leben und macht sich nun mit dem neuen Album „Mankind“ auf, auch über die Grenzen der Bergsträsser Metal Szene auf sich aufmerksam zu machen.

Die neue Scheibe enthält 11 Tracks, verpackt im Gewand des traditionellen Heavy Metal. Dafür spricht auch die Produktion, weit ab von Bombast und überdrehten Gitarren, der Sound kommt den Platten aus den 80ern recht nahe - und das ist auch gut so. Die zwei ersten Tracks ,Crown Of Thorns Pt. 1’ und ,L.A.’ sind zwei atsreine Sing along Hard Rock Nummern, die bestens für die sommerlichen Cabriofahrten geeignet sind und die Vorfreude auf die ersten Sonnenstrahlen des Jahres weiter steigern. ,Shattered Dreams’ ist eine muntere Halbballade, bei der die Akustikgitarren den Ton angeben, somit fällt der Song auch ein wenig aus dem Raster der Scheibe. Die restlichen Stücke verkörpern allesamt Heavy Metal der guten alten Schule. Am besten gelingt dies meiner Meinung nach mit ,Solitude’, eine herrlich treibende Midtemponummer, die ihren Höhepunkt in den mehrstimmigen Gesängen findet. Nicht zu verachten ist auch ,The King Is Dead’, der zwar durch die „oh oh“ Chöre etwas kitschig wirkt, dafür aber sehr eingängig rüberkommt und das gewisse Etwas versprüht. Was auffällt, ist der rote Faden, den die Band für dieses Album gewählt hat. Die Songs versuchen den Hörer erst gar nicht zu überfordern, die Gitarristen spielen enorm songdienlich, ohne sich selbst den Freiraum für gewisse Soloeinlagen zu nehmen. Die bassfreundliche Produktion lässt auch Saitenzupfer Martin Weiskopf den nötigen Wirkungsgrad. Schwächen sind auf dem Album kaum auszumachen. Einzig die musikalische Umsetzung von ,Stumme Schreie’ (die Lyrics handeln von Missbrauch) sagt mir nicht zu, weil der Song nicht in das Raster der Scheibe passt.

Comeback geglückt. „Mankind“ verfügt ohne Zweifel über einige Highlights, sodass hier die Regeln eines alten Boxerspruches mal außer Kraft gesetzt wurden: „They Never Come Back“.

Oliver Bender