Reviews

Between Heaven And Hell

Label: Massacre Records (2002)

Firewind ist eine neue US-Powermetalformation und zugleich das Baby des erst 21-jährigen griechischen Gitarristen Gus G. Gus G? Da war doch was... Nach kurzem Nachdenken fiel mir auch wieder dessen Mitwirken bei Fredrik Nordstroms Band Dream Evil ein, von der ich nicht allzu begeistert war. „Between Heaven And Hell“ nennt sich das Debütalbum, das ausschließlich aus der Feder des griechischen Gitarrenvirtuosen stammt, also lassen wir uns mal überraschen. Weiteres prominentes Mitglied ist Ex-Kenziner Sänger Stephan Frederick (der auch die Lyrics schrieb), am Bass ist mit Konstantine ebenfalls ein weiterer Grieche mit am Start, die Drums werden von Brian Harris gespielt. Die Mucke der Band kann man vielleicht am ehesten mit den schwedischen Nostradameus vergleichen. Die Keyboards werden fast gänzlichst außer Acht gelassen, es dominieren schnelle Drums und flinke Gitarrenriffs. Positiv fallen sofort die Vocals von Stephan auf, der im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen auf eine rauere, tiefere Stimme baut, die prächtig mit den Songs harmoniert und eine gewisse Aggressivität mit sich bringt, die durch den hervorragenden Sound der Scheibe gut zur Geltung kommt.

Das Album beinhaltet 3 wahre Glanzstücke: Da wären zum einen ‚Pictured Life’, im Original von den Scorpions, dass durch seine harte Linie begeistert und das Original fast noch übertrifft. Von den Eigenkompositionen ist vor allem ‚I Will Fight Alone’ zu nennen, ein mitreißender Stampfer, der durch seine Hard Rock Einlagen auch glatt auf den Rocky Soundtrack Platz gefunden hätte. Enorm erfrischend kommt auch das letzte Stück ‚Who Am I’ zum Tragen, ein etwas ruhigerer Song, der durch klassische und tragische Elemente für gehörige Abwechslung sorgt. Das Problem der restlichen Songs ist schnell auf den Punkt gebracht: Der strukturelle Aufbau ist bei jedem Stück derselbe, d. h.: 2 mal Vers, 2 mal Refrain und ab gehen die Soli von Gus G. An und für sich nichts neues für Powermetalbands, aber die Qualität der meisten Stücke ist nicht so stark, um dem Album seinen Stempel aufzudrücken, von daher hätte ein wenig mehr Flexibilität nicht geschadet. Die Instrumentalsongs (2 an der Zahl) hätte man sich ebenfalls sparen können, denn die Gitarren spielen auf diesem Album sowieso die erste Geige.

Firewind klingen nicht wie die meisten Powermetalbands, dass ist ihr großes Plus. „Between Heaven And Hell“ ist ein solides Album mit 2, 3 Highlights, man darf auf einen Nachfolger gespannt sein.

Oliver Bender