Reviews

Guru Guru
Dance of the Flames

Label: Revisited (1974/2007)

Im Schaffen der Krautrocklegende Guru Guru nimmt das 1974er Werk “Dance of the Flames” eine gewisse Sonderstellung ein. Man hatte gerade nach der selbstbetitelten vierten LP die Urbesetzung mit Gitarrist Ax Genrich aufgelöst und holte sich den Inder Houschaeng Nejadepour an Bord. Der war weit weniger als Ax Genrich bereit, Rhytmusgitarre zu spielen sondern erprobte sich in an das Mahavishnu Orchestra angelegten Hochgeschwindigkeitsgitarrensoli aus der Fusionecke. Das Ergebnis klingt aus heutiger Sicht viel beeindruckender als damals, als die Band viele Prügel für die Platte einstecken musste. Auch Mani Neumeier hatte seine Probleme mit diesem Stil und beerdigte diese musikalisch höchst potente Version von Guru Guru nach einem knappen halben Jahr und einer einzigen Veröffentlichung. Für alle Leute, die gerne mehr Musik im Stile eines John McLaughlin hätten ist diese Scheibe bestens geeignet. Und für Gitarristen sowieso. Kritisch müsste man höchstens anmerken, dass "Onkel Dagobert" im englischen Original Scrooge McDuck heißt und "Tick, Trick & Track" eigentlich "Huey, Louie und Dewey"..... Aber man kann ja schließlich nicht alles haben...

Frank Scheuermann