Reviews

Storyteller's Dance

Label: Eigenproduktion (2003)

Galahad - Storyteller’s Dance. Der Bandname selbst läßt nicht sofort Rückschlüsse auf die musikalische Ausrichtung dieser deutschen Formation zu. Der Albumtitel hingegen gibt schon gewisse Hinweise, schaut man sich dann noch die Fotos im Booklet an, scheint die Sache klar: Willkommen im Mittelalter.

So einfach ist es dann doch nicht, Galahad haben weitaus mehr zu bieten als Minnegesang und altertümliche Melodien, auch wenn vor allem letzere im Reservoire der Band enthalten sind. Die Folkeinflüsse sind unverkennbar, dazu gesellt sich ein modernes Rockgewand, angetrieben von E-Gitarren und Schlagzeug, die zusammen mit den Akustikinstrumenten in einem Meer von volkstümlichen Elementen verschmelzen. Mit ein prägendes Instrument auf diesem Album ist die Querflöte von Bandleader Paul Alexander Jost, der nebenbei auch noch für die Parts von Gitarre und Mandoline zuständig ist. Anscheinend ist das immer noch zu wenig, denn zusammen mit Ulli Koberg (die mittlerweile von Elke Verfondern ersetzt wurde), ist er auch noch für den Gesang verantwortlich. Dieser kommt zumeist am besten zum Tragen, wenn beide im Duett singen, was vor allem mit den Einzelstimmen der Protagonisten zu tun hat. Die Stimme von Paul Jost eignet sich einzeln besser für einen Erzähler (wie beim Opener ,Dance With Me’) als für einen Sänger. Ulli Koberg hingegen hat eine sehr warme und gefühlvolle Stimme. Kleinere Probleme bleiben auch hier nicht verborgen (,Be On The Right’), aber generell interpretiert sie die Stücke mit sehr viel Leidenschaft und Hingabe.

14 Lieder haben sich auf dem mittlerweile 4. Album der Band zusammen gefunden, mit denen man einen kurzweiligen Ausflug in vergangene Zeiten macht. Mit etwas härteren Rock Attituden bestückte Songs (,Don’t Talk Too Much’) sind ebenso vertreten wie anmutig klingende Instrumentalstücke (,Virtual Dance’), lebhafte Tanzeinlagen (,Folker’s Dance’) und einfühlsame Balladen (,Your Will’). Eine Vielfalt, die live mit Sicherheit noch mehr Feuer entfacht.

In diesem Genre bleiben für mich Blackmore’s Night unangetastet. Dennoch werden alle Fans von Folk und mittelalterlicher Musik an „Storyteller’s Dance“ nicht vorbei kommen, ein Kauf lohnt sich allemal.

Oliver Bender






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