Reviews

A Rock Opera - In Search Of The Little Prince

Label: Frontiers Records (2004)

Danielle Liverani hatte bereits im ersten Teil „Episode 1: A Human Into Dreams World“ das Who is Who der Metalszene verpflichten können und wurde zu recht mit Lobeshymnen überhäuft. Mal schauen wie er den zweiten Teil arrangiert hat…

Der zweite Part trägt den Titel „Episode 2: In Search Of The Little Prince“ und spielt in der Welt der Träume. Die beiden Hauptakteure Genius und Twinspirit 32 - verkörpert durch Mark Boals und Daniel Gildenlow - sind auf der Suche nach dem kleinen Prinzen. Zu den bereits erwähnten Charakteren gesellen sich im weitern Verlauf Spitzenakts wie Rob Tyrant, Eric Martin oder Liz Kristine. Philip Bynoe fungiert während der gesamten 80 Minuten als Erzähler und durchbricht das ein oder andere Mal den Musikfluss. Klar das auch er die einleitenden Worte im Opener ‚He Will Die’ vorträgt, ehe der Dream League Commander (Russell Allen) unterstützt durch bombastische Chöre (arrangiert von Oliver Hartmann) das Ruder an sich reißen. Da wir uns in Mitten einer Rock Oper befinden ist es auch nicht verwunderlich das gleich der erste Song ein progressives Epos darstellt, das erstmal verdaut werden muss. Nach diesem recht opulenten ersten Akt ist es an der Zeit die Seele einmal baumeln zu lassen und mit den Charakteren zusammen in eine Traumwelt versinken, in der ja schließlich die Geschichte spielt. ‚Playing In Their Dreams’ heißt die folgende 7-minütige Ballade, die durch ihren eingängigen Refrain zu brillieren weiß. Als erneut der Dream League Commander ins Rampenlicht (‚He Won’t Escape’) tritt, wird ein wahres Feuerwerk an musikalischen Ergüssen vorgetragen. Seien es die waghalsigen Soli aus ‚He Won’t Escape’, die rasanten Inszenierungen aus ‚Valley’ oder die symphonischen Schnörkeleien aus ‚Beware’, jeder Musikliebhaber kommt auf seine Kosten. Mein persönliches Highlight gibt es allerdings erst im zehnten Akt zu belauschen. ‚All My Fault’ ist ein wahrer Prog-Epos, denn die 10 Minuten werden spielend überschritten und die beiden Hauptakteure Genius und Twinspirit 32 harmonieren perfekt. Auch das Finale ‚Far Away From Here’ wird durch diese beiden Charaktere bestimmt, wobei Gänsehaut vorprogrammiert ist. Ein wirklich grandioses Finish was Daniele Liverani und seine Supergroup hier abgeliefert hat. Bleibt nur noch abzuwarten wie denn der dritte und letzte Teil seiner Trilogie verlaufen wird.

Nils Manegold