Reviews

Venus Doom

Label: Warner Music (2007)

Mit ihrem ersten Album katapultierten sich HIM hoch hinauf in die deutschen Charts und vor allem Frontman Ville Valo in die Herzen vieler Girls. Auch einige Fans der härteren Tonart fanden gefallen an der Band die ihre düstere Seite gerne zeigte. Vorallem als Liveakt punkteten HIM. Und doch blieb das Männergespann weiterhin eher in der Sparte des Mainstreams und der „Mädchenjugendzimmer“. Eigentlich ziemlich schade. Doch alles kann sich wenden und drehen. Das siebte Album ist auf dem Markt und wurde von Tim Palmer (U2) produziert. „Venus Doom“ ein großartiger Silberling geworden, der vor allem die eingefleischten HIM-Fans zum staunen bringen wird.

HIM haben sich ein gutes Stück vom traditionellen, gradlinigen Rock entfernt. Eins muss von Anfang an gesagt sein, „Venus Doom“ ist kein glasklar poliertes düsterrock-Album. Und genau das ist es was es interessant macht. Natürlich ist Ville Vallos markante Stimme nicht unschuldig an der Gänsehaut die fast jeder Song verursacht. Doch es ist nicht nur seine eigenwillige Art zu singen, die ich persönlich so liebe, nein es ist auch diesmal diese Aggressivität die den Song den nötigen Sex verleiht. Nun zu den Songs: Harter und trockener Gitarrensound bekommen wir im ersten Song ,Venus Doom´zu hören. Schon dieser Opener ist nicht ganz typisch HIM. Alles ist eine Spur düsterer und härter. ,Love in Cold Blood´ und ,Passion's Killing Floor´ (manchen bekannt durch den Film Transformers) haben zwar den bekannten HIM-Flair intus, jedoch wird der Track von einer ganz anderen, fesselnden Atmosphäre bestimmt. Eine zehn Minuten lange Nummer kurzweilig zu machen ist nicht gerade eine einfache Angelegenheit. HIM jedoch haben diese Hürde gemeistert und schaffen mit ,Sleepwalking Past Home´ ein Highlight.,Song Or Suicide´ ist mit nur einer Minute etwas kurz geraten aber trotzdem absolut erwähnenswert. Him entführen in eine chillige Piano Bar. Eine kurze aber sehr intensive akustik Nummer. Sehr metallisch kommt ,Bleed Well´ daher. Der Song ist von Anfang an mein Fave des Albums gewesen, was sich auch in Zukunft keines Falls ändern wird. Im Gegenteil, je öfter ich es höre desto besser gefällt der Track mir. Hier lohnt sich auch ein Blick ins Booklet zu werfen und mal in den sehr geilen Text rein zu lesen. Aufgefallen ist mir weiterhin, dass es keine klassische Schmuseballade auf dem Album gibt. Es sind die akustik-romantik-Songs die Balladen ersetzt haben. Also kein Grund Softsongs zu vermissen.

Trotz neu eingeschlagener Pfade werden HIM auch weiterhin in den Charts und in den Radios ihre Runde drehen. Mich würde es wundern wenn es anders wäre. Fazit: Das neue Album ist wahrlich eindrucksvoll und für viele ein Augenöffner. Veränderungen können auch nach vielen Jahren geschehen. Thumbs up for Venus Doom!

Steffie Kraemer






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