Reviews

Renegade

Label: Nuclear Blast (2001)

Hammerfall haben zweifellos seit ihrem sensationellen Debütalbum „Glory To The Brave“ einen kometenhaften Aufstieg erlebt. Schon allein die Tatsache, dass jede neue aufstrebende Powermetalband sich Vergleiche mit der Schwedencombo gefallen lassen muss, spricht für sich. Mit „Renegade“ haben die Mannen um Sänger Joacim Cans nun ihr 3. Studioalbum veröffentlicht. Es wird jedoch relativ schnell klar, dass die Scheibe mit den ersten beiden Alben nicht mithalten kann. Da hilft es auch nichts, dass mit Michael Wagener ein anerkannter Produzent (Metallica, Accept, Bonfire) seine Finger mit im Spiel hatte. Das Problem von Renegade ist schnell auf den Punkt gebracht: Wirkliche Höhepunkte sind rar. ,The Way Of The Warrior’ ist hierbei eine erfreuliche Ausnahme. Der Song besticht durch die gut arrangierten Chorstimmen sowie einen starken Refrain und hätte mit Sicherheit auch auf den ersten beiden Alben zu den Favoriten gezählt. In Ansätzen sind hierbei auch der Opener ,Templars Of Steel’ und ,A Legend Reborn’ zu nennen. Des weiteren ragen eher für die Band untypische Songs heraus wie die Ballade ,Always Will Be’ und der wirklich sehr gut umgesetzte Instrumentaltrack ,Raise The Hammer’. Für die restlichen Songs gilt: Mehr Masse als Klasse. Stücke wie das überaus kitschige ,Renegade’ oder ,Living In Victory’ sind nicht mehr als guter Durchschnitt. Das Hammerfall es besser können, haben sie unlängst bewiesen.

Hammerfall Fans können bei „Renegade“ bedenkenlos zugreifen. Die restliche Metal Gemeinde sollte die Finger davon lassen, da die Schweden schon weit aus stärkeres abgeliefert haben.

Oliver Bender