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Bloodred Hatred

Label: Scarlet Records (2002)

Während andere schon wieder auf das Christkind warten, wartet der brave Thrash Fan natürlich ungeduldig auf die neue The Haunted Scheibe. Zum Glück gibt es aber Bands, wie Hatesphere, die einem diese Zeit wesentlich verkürzen. Genau wie Corporation 187, Darkane oder auch Raise Hell gehören Hatesphere zu den skandinavischen Bands, die den Thrash Metal hinüber ins neue Jahrtausend gerettet haben.

Dieses Mal sind es Dänen, die dieser Musikrichtung frönen. Schnuckelig im Jailhouse produziert (da läuft bestimmt immer ‚Gonna Make A Jailbreak…’ von Gleichstrom/Wechselstrom), knallen acht Thrashgranaten und ein Intro aus den Boxen. Schnelle Gitarren lassen den Rezensenten den morgendlichen Kater vergessen und auf mehr hoffen. Und da kommt mehr, groovende Rhythmikparts, Thrash Solos und doppelläufige Melodie- vs. Rhythmus-Gitarren werden von bollernden Drums unterstützt. Der Sänger kreischt (‚Hell Is Here’ - org. Tom Araya), grunzt oder lässt manchmal sein hörenswertes, klares Organ erschallen. Nicht bestreitbare At The Gates Einflüsse erschallen zwar auch, aber das macht nichts, denn eigenständig ist das Material auf jeden Fall. Mit jedem Durchlauf setzten sich mehr Details im Kopf fest, so dass sich die Klasse von „Bloodred Hatred“ immer weiter manifestiert. Obwohl grundsätzlich im schnellen, aggressiven Bereich angesiedelt, gibt es immer wieder schöne langsame Einschübe, wie etwa gelegentlich ein zur Atmosphäre beitragendes Keyboard, das einmal sogar (‚Disbeliever’) als Hammondorgel mitten im Thrashgewitter fungiert. Sehr Cool!! Knaller, die nach Livehaftigkeit schreien, sind ‚Plague’ - geht einfach nur nach vorne ohne Kompromisse, mit schöner Gitarrenführung bis zum Höhepunkt - und ‚Kicking Ahead’ - der geniale Gitarrenrhythmus muss einfach mitgemosht werden - auch wenn die anderen Tracks nur unwesentlich schlechter sind. So vergehen 38 Minuten Spaß wie im Flug und der Finger eines jeden Thrashers sollte alsbald den Repeatknopf finden.

Christian Kremp