Konzerte

Black Troll Winterfest 2011
Immortal, Tyr, XIV Dark Centuries, Moonsorrow, Ensiferum, Primordial, Suidakra, Odroerir, Waylander, Negator, Northland, Crimfall, Chain of Dogs, DraugR, Cruadalach

12.November 2011

Es war wieder soweit, das Black Troll Winterfest wollte seine Pforten öffnen und diesmal ohne Schnee, so dass wir unverdrossen die Anreise antreten konnten und auch ankamen. Jedoch war dies auch nicht ganz ungetrübt, da die Strecke voller Staus war und wir erst zu WAYLANDER den Austragungsort erreichten...

Somit geht es hier dann gleich in die Vollen. Die sympathischen Jungs mit ihrem Blauanstrich und ihren Weisen, die mit viel Melodie und Harmonie versehen sind, die super abgestimmten Instrumente wie die tragende Flöte kamen durch den perfekten Sound super zur Geltung. Was jedoch jetzt schon auffiel, war die Anzahl der Gäste. Für die noch Folgenden Bands, namhaft ohne Ende und diese Besucherzahl, aber es war noch früh und es konnte sich ja noch einiges tun...

Auf diesen doch sehr episch anmutenden Auftritt folgte roher, unverschnittener aber auch überraschender Black Metal aus Deutschland, welcher auf den Namen NEGATOR hört. Man war sehr agil auf der Bühne, bis in die letzte Haarspitze motiviert, die Lightshow, tat ein übriges um Songs wie 'Alte Worte', 'Dignity' oder 'Ein Feuersturm' in Szene zu setzen.

Danach war dann einer der heimlichen Headliner dran XIV DARK CENTURIES erklommen die Bühne, im Gepäck das neue Album "Gizit Dar Faida", welches auch gleich den Opener darstellte. Wie schon beim Albumrelease zu vermuten war, würde allein schon dieser Song die Massen in Verzückung bringen, so kam es dann auch. Ausgelassen feiernde Fans, bangend und trinkend, manchmal beides zusammen...'Schlachtengesang' oder auch 'Hinaus zum Goldenen Tor' wurden frenetisch gefeiert. Natürlich kam auch ihr Vorgängeralbum "Skithingi" nicht zu kurz. Ein super Auftritt, der beiden Parteien spaß machte, ging für manch eine Person zu schnell vorüber.

Der Wehmut trat aber nicht lange auf, da sich SUIDAKRA anschickten die Bühne zu rocken. In ihrem Pagan/Death-Stil. Nach einem Intro ging es dann auch gleich los, 'Isle Of Sky', 'War Tunes' bei der es sogar eine Gastsängerin gab, 'Dead Man's Real' oder auch 'Birog's Oath' waren Songs die zum Besten gegeben wurden. Man erklärte früh man habe nicht so viel Zeit drum werde auf die Hauptsache wert gelegt und man rede nicht zu viel - eine super Einstellung, sahen auch die Fans so...

Der heimliche Headliner TYR schickte sich an die Bühne zu erobern, was soll ich zu den Herren noch sagen? Ich kürze ab: Mal wieder eine super Performance von Heri und seinen Mannen, im Gepäck ihr neues Album welches auch promoted wurde, logisch. Songs wie 'Flames Of The Free', 'Northern Gate' oder der Tyr-Song schlecht hin, ohne den es keinen echten Tyr-Auftritt wäre 'Hold The Heathen Hammer High'. Man kann einfach nur Danke sagen!

MOONSORROW, die Herrschaften kann man sich im Moment gar nicht außerhalb von Deutschland vorstellen, kaum ein Festival auf dem sie nicht vertreten sind. Manch ein Fan mit dem ins Gespräch kam, merkte an, dass die einem langsam auf die Eier gehen würden, man kann nirgends hingehen ohne die sehen zu müssen...Mal ein kurze Momentaufnahme. Inhaltlich boten die Herrschaften eine solide Show, zelebrierten ihre Songs, sie sind nun mal erfahren und haben eine charismatische Frontsau. Man muss nämlich auch erwähnen, dass viele Fans vor der Bühne waren und bangten was das Zeug hielt...

Aber dann war es Zeit für den Exportschlager: "We are PRIMORDIAL from the Republic of Ireland". Auch hier wieder eine sehr erfahrene Person am Mikro, sehr egozentrisch inszeniert, aber wäre dies nicht so, würde man sich darüber beschweren. Mal ehrlich, er, Alan ist schon ein sehr agiler Fronter und weiß zu überzeugen, sowie die Texte. Die Musik, die Verschmelzung von Black Metal elementen mit Celtic-/Irishfolk dazu die doomhaften Momente machen das Klangkonstrukt doch sehr einzigartig und zugleich sehr bestechend. Muss ich erwähnen, dass aus allen Schaffensperioden Songs gespielt wurden und das es ein sehr beeindruckender Auftritt war? Nein, gut, dann machen wir doch einfach weiter, oder?

ENSIFERUM betraten die Bühne, eine weitere Band die man sich gar nicht wegdenken kann von der Paganfront, auch wenn das letzte Album schon ein wenig her ist. Aber ein frohlockendes 'Death Is The Price Of Glory', der an Sergio Leone erinnernde 'Stone Cold Metal'-Song oder 'Old Man' von ihrem ersten Album sind Songs die man nicht wirklich vermissen möchte, oder? Wie sieht es mit einem 'Ahti' oder dem 'Token Of Time' aus? Dazu begab sich Heri von Tyr nochmals auf die Bühne als der Song 'Ragnarok' angestimmt wurde. Die Herren haben sich wunderbar ergänzt. Aber einen Auftritt ohne 'Twilight Tavern' oder 'Iron' ist bei Ensiferum nicht zu denken, natürlich gab es diese.

Dann war es an der Zeit für IMMORTAL den überwältigenden Auftritt des Headliners. Viele Latrinenparolen haben vorher die Runde gemacht, wie es wohl bestellt ist um die Herren, welche Details für diesen Auftritt vereinbart sind, dass sie sich direkt zur Bühne fahren lassen würden etc. Festzuhalten bleibt, dass die Herren eine halbe Stunde später begonnen haben als angesetzt war. Ein sehr ausufernder Soundcheck und Lichtcheck, dazu noch das dumme Gefühl selbige wurden in die Länge gezogen, da das Dreigestirn noch gar nicht in der Halle war...Ein wenig Frust verbreitete sich, Unmutsäußerungen von Fans waren zu vernehmen. Alle Fans waren nun in der Halle, außer die Band, jedoch änderte sich die Gemütslage schlagartig als das Intro einsetzte, da waren alle wieder Gutfreund miteinander und 'Shadow Rising' und 'Sons Of The Northern Darkness' und alles was noch kam wurde frenetisch gefeiert. Spielfreudige und für Blackmetal untypische Verhaltensweisen zeigten die Protagonisten, in dem eine friedvolle und ausgelassene Stimmung zwischen Fans und Band herrschte. Aber ähnlich durfte man die Jungs auch schon auf dem Bang Your Head bestaunen. Alle Verzögerung war verziehen...

Jetzt möchte ich am Ende noch kurz zumindest die Bands erwähnen die wir leider nicht sehen konnten: Northland, Cruadalach, Draugr, Chain Of Dogs und Odroerir.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass internationale Szeneacts vor Ort waren, aber die Fans nicht in dem Maße um man muss abwarten ob bzw. in welcher Art das Black Troll Winterfest weiterhin stattfinden wird. Es wäre schade und ein Verlust, wenn es nicht mehr stattfinden könnte. Aber die Anzahl der kleineren und mittelgroßen Metalfestivals ist zu groß, die Zeit wird selektieren, der Darwinismus wird das schon richten.

In der Hoffnung, dass es nochmals stattfinden wird, verabschieden wir uns mit einem: Bis zum nächsten Black Troll Winterfest und wem dies zu fern ist, den sehen wir auf dem Black Troll Sommer Fest, welches ein absolut geiles Festival ist!

Eure Roadcrew: Sybille / Car Sten






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