Warum sich an einem Konzertabend unbedingt vier Bands auf einer Bühne tummeln müssen, wenn sowieso alle nur wegen des Headliners anwesend sind, wird sich mir nicht mehr erschließen, außer es handelt sich um eine dieser "Pay To Pkay" Aktionen, bei denen der Support für die Ehre der Showeröffnung bezahlen muss.
Den Anfang machten Blinding Sparks, eine französische Band mit interessanter konzeptionelle Ausrichtung. Zwei Gitarren, kein Bass, Schlagzeug und zwei weibliche Gesänge. Musikalisch war das sehr eigenständig, spielte man doch einen Sound, den man als die B-52s des thrashigen Death Ska bezeichnen könnte. Merkwürdig, vor allem die female Growls waren etwas überraschend, aber doch zumindest für ein paar Songs unterhaltsam. Oldschooliger wurde es dann mit Statement und Gin Annie. Knackig auf den Punkt gespielter Metal und Rock'n'Roll.
Nach drei Stunden Vorprogrammkletterten dann die lang ersehnten Headliner Diamond Head auf die Bretter. Die NWoBHM Legenden ließen nach ihrer sehr guten letzten Studioplatte und demRockpalast-Auftritt vom Sommer einiges erwarten.
Der Neuzugang Rasmus Andersenam Mikrophon kommt zwar nicht ganz an die Robert Plant-mäßigen Qualitäten des Ur-Shouters Sean Harris heran, ist aber ein Showman der Extraklasse, der die neuen Nummern genauso beherrscht wie die Klassiker und die ganze Konzertdauerüber die Bühne springt wie ein hyperaktiver Duracellhase auf Kokain.
Karl Wilcox, immerhin schon fast drei Dekaden an Bord,spielt die Songs mit unglaublichem Drive. Da passt einfach alles. Gitarrist Abbz und Basser Dean Ashton hauen dazu ein Fundament raus, auf dem Gitarrenlegende Brian Tatler seine virtuosen Gitarrenläufe ausleben kann.